Während man auf der Einzeljagd meist allein und auch einer Gruppe am Ende für sich selbst Waidwerkt, ist die Drückjagd im Großen und Ganzen reines Teamwork. Gerade deshalb ist die Vorbereitung und ein sicheres Verhalten am Standplatz das A und O.
2.
Alles im Blick
Verschaffen Sie sich auf dem Stand zunächst einen
genauen Überblick: Von wo könnte Wild anwechseln?
Wo sind Ihre Nachbarschützen und wo Zonen, in
welche nicht geschossen werden darf?
TIPP: Messen Sie sich auf Ständen mit großzügigem
und weitem Sichtfeld ein paar markante Punkte mit dem
EL Range 8x42 im Gelände ein. Bei starken Sauen
kann man sich in Bezug auf die Entfernung schnell einmal
verschätzen. Wer die genaue Distanz kennt, lässt sich
nicht so einfach zu einem riskanten Schuss hinreißen.
3.
Waidgerechtigkeit im Auge behalten
Sollten Sie das Gefühlt haben, "Das wird kein guter
Schuss“, lassen Sie lieber den Finger gerade. Schließlich
gilt auch auf der Drückjagd: nur sichere und saubere
Schüsse abgeben, um Tierleid zu vermeiden und ein
erstklassiges Lebensmittel zu erhalten.
Denken Sie immer daran: Drückjagd ist kein Wettbewerb.
Es geht nicht darum, möglichst viele Sauen zu
erlegen. Wenn eine Rotte anwechselt, kann man schon
mal ins Sauenfieber verfallen. Vor allem dann ist es
besonders wichtig, die strengen Prinzipien der Weidgerechtigkeit
nicht zu vergessen. Erst wenn ein Stück liegt
oder Sie sicher sind, dass Sie einen tödlichen Schuss abgegeben
haben, kann ein weiteres beschossen werden.
Kennen Sie Ihre Grenzen: Weitschüsse schmälern
Ihre Chancen, eine gute Strecke zu erzielen. Selbst
unter erfahrenen Schützen mit herausragenden Fertigkeiten
zielt kaum jemand weiter als 60 Meter auf
flüchtiges Stück.
4.
Drückjagd? Aber sicher!
Es versteht sich von selbst, dass ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheitsvorkehrungen gelegt werden muss. Warnwesten in Signalfarben sind obligat – auch bei Hunden. Eine Sicherheitsarmbinde oder ein Hutband sind definitiv zu wenig. Für Hunde empfehlen wir Ortungshalsbänder, damit sie schnell gefunden und versorgt werden, sollten sie verletzt sein. Im Vorfeld muss jeder Schützin und jedem Schützen der Stand persönlich zugewiesen werden. Dabei ist es wichtig, sie auf die Gefährdungsbereiche aufmerksam zu machen.
5.
Jagen in erfahrener Gesellschaft
Auch wenn es vielleicht manche anders sehen: Gesellschaftsjagden dienen nicht vorrangig dem gesellschaftlichen Plaisir. Vielmehr geht es darum, ökologische und ökonomische Schäden im Wald zu minimieren – und zwar in möglichst kurzer Zeit. Dabei ist anzumerken, dass ein Großteil der Wildschäden das Ergebnis von fehlender Ruhe durch inkonsequente Jagdstrategien ist. Eigentlich selbstverständlich, dass an diesen Jagden nur besonders geübte Jägerinnen und Jäger teilnehmen sollten.