Seit über 10 Jahren ist Fabien Prétôt beim Eröffnungstag der Gamswildjagdsaison dabei. Also machte er sich im September 2020 wie jedes Jahr auf den Weg in die Schweizer Alpen des Kantons Wallis. Aber dieses Jahr begleitete ihn nicht nur ich, sein Bruder Vincent, sondern auch der neue EL Range TA.
Jedes Jahr dasselbe Ritual: Fabien macht sich einige Tage vor Beginn der Saison ohne Gewehr auf den Weg in die Berge. Auf 2000 Metern richtet er ein Basislager ein, räumt auf und plant die kommenden Tage. Wenn wir uns auf die Suche begeben, treffen wir meist auf eine große Anzahl an Gämsen, was unser Herz höherschlagen lässt.
Nach kurzer Zeit entdeckten wir große Herden von Geißen mit Kitzen und anderthalb Jahre alten Jungtieren, die vergangenes Jahr zur Welt gekommen sind und die Herde nicht verlassen hatten. Diese Herden leben auf Höhe des Basislagers oder weiter oben in den Bergen. Die gelben und grünen Felder sind von Granitfelsen, Felsbrocken und Geröll durchzogen und die Gämse grasten oberhalb der Baumgrenze, dort, wo die Nadeln der Lärchen bereits braun wurden. Die Tiere schienen die letzten warmen Sonnenstrahlen genauso zu genießen wie wir. Die Natur versorgte uns großzügig mit viel Nahrung: von süßen Blaubeeren über rote Beeren der Eberesche bis hin zu Pilzen und Wacholderbeeren – alles erntebereit. Es war an der Zeit, dass sich alle, uns eingenommen, auf den bevorstehenden Winter vorbereiteten.
Ausgerüstet mit dem neuen EL Range TA kann Fabien die Hänge und Felsen vom frühen Morgen bis zum späten Abend erkunden. Dank seiner langjährigen Erfahrung kennt er mehrere ideale Beobachtungspunkte in der Umgebung.
des Fernglases kann er Tiere präzise identifizieren und deren Alter, Geschlecht, Geweihgröße, Gesundheitszustand, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und viele andere Kriterien korrekt ermitteln.
Sonntagabend, nachdem er das Gewehr zum Basislager gebracht hatte, plante er den nächsten Morgen. Fabien hatte die Gämse für unseren ersten Jagdtag ausgewählt. Sie befanden sich mehr als einen Kilometer Luftlinie von uns entfernt. Aufgrund des Geländes und des Anstiegs gingen wir davon aus, dass wir fast zwei Stunden brauchen würden, um zur Herde zu gelangen, die sich in der Nähe eines massiven mit Gras überwachsenen Felsbruchs befand.
Die Geiß, die er sah, stand stets am Rand der Herde, etwa 50 Meter von den anderen entfernt. Einige Kitze versuchten, sich ihr zu näheren, aber sie schreckte sie mit Drohgebärden ab. Dies schien die Jungtiere jedoch nur zu amüsieren und sie kamen zurück, um sie weiter zu ärgern.
Der Hals der Geiß war schwächer, dünner und länger als der der anderen älteren Geißen, aber ihre Hörner waren viel größer, eng zusammen und elegant geschwungen mit dünnen, scharfen Spitzen. Ihr Fell wirkte gekräuselt, farblos und verblasst. Ihre Gesichtsmaske mit zwei Streifen war weich und unscharf. All diese Beobachtungen verrieten Fabien mehr über das Tier. Sie war zweifellos alt und hat keine Kitze, was von großer Bedeutung ist. Denn im Kanton Wallis ist es nicht erlaubt, melkende Gämse zu jagen.
Wir warteten auf die ersten Sonnenstrahlen. Zweihundert Meter vor uns befand sich der Felsbruch, an dem sich gestern Abend das Gamswild aufgehalten hatte. Allmählich konnten wir Fels und Gras voneinander unterscheiden und die Kiefern traten vor dem dunklen Himmelszelt zum Vorschein. Fabien blickte durch sein Fernglas und erspähte einige Gämse. Sie waren auf dem Weg zu ihrem Futterplatz. Mit jeder Minute konnten wir die Szene besser sehen.
Eine Herde von sieben Gämsen, vier Geißen und drei Kitzen, graste auf dem steilen Hang vor uns. Wir nahmen uns die Zeit und beobachteten sie, um die Kitze den Muttertieren zuzuordnen. Dieses Kitz gehörte zur jungen Geiß mit den engstehenden Hörnern, das Kitz mit der dunkleren Färbung gehörte zu dieser Geiß. Und etwas abseits der Herde stand diese ältere Geiß. Sie schien, allein zu sein.
Wir ließen etwas Zeit verstreichen. Der Herde schlossen sich keine Gämse mehr an. Das nahm Fabien alle Zweifel. Selbstsicher sah er mich an und kündigte mit einem Kopfnicken an, dass er schießen würde. Mit dem Entfernungsmesser prüfte er ein letztes Mal die Entfernung: zweihundertacht Meter. Er stellte den Ballistikturm ein, um das Gewicht des schweren Geschosses zu kompensieren.
Er betätigte den Abzug. Der Schuss dröhnte durch die Bergkette und erzeugte ein Echo im verschlafenen Tal. Sechs Gämse flohen in Richtung Gipfel. Die Jagdsaison war eröffnet.
Dies unterstreicht, dass sowohl hochwertiges Material als auch eine hervorragende Optik für eine ethische Jagd und den respektvollen Umgang mit Tier, Umwelt und Mensch erforderlich sind. Aber es demonstriert ebenfalls, dass es mehr braucht als Material: So spielen Erfahrung, Vorbereitung und Kenntnisse über die Tiere, die Landschaft und das Gelände auch eine wichtige Rolle.
Zusammengenommen ermöglichen diese Faktoren den Jägern, das Wild schnell und ethisch auszuwählen und zu erlegen, mit tiefem Respekt vor dem Tier und einer hohen Wertschätzung der Natur, die uns jedes Jahr für eine weitere Jagdsaison willkommen heißt.
Über den Jäger:
Fabien Prétôt (der ältere Bruder)
Fabien Prétôt liebt die Jagd und die Berge. Er ist Jahrgang 1985 und führt das Familienunternehmen, eine Dachdeckerfirma, in der dritten Generation. Die Natur ist seine Leidenschaft. Bei der Jagd wird er von verschiedenen Produkten von SWAROVSKI OPTIK begleitet. Mit ihnen kann er die richtigen Entscheidungen treffen und das zu erlegende Tier bewusst auswählen. Dank der hochwertigen Optik kann er das Tier präzise und schnell erlegen und es so vor großem Leid bewahren.
Über den Autor:
Vincent Prétôt (der jüngere Bruder)
Vincent Prétôt (1992 geboren) ist ein leidenschaftlicher Jäger und Fotograf aus der Schweiz. Mit seinen SWAROVSKI OPTIK Produkten (EL Range TA 10x42 und Z8i 2-16x50 P) kann er verantwortungsvoll jagen, das richtige Tier auswählen und mit einem präzisen Schuss erlegen. Der qualifizierte Mikrotechniker fängt die Schönheit der Jagd in seinen Fotos ein und erzählt die dazugehörigen Geschichten.