Nachdem ich beim Einschießen im Frühjahr und einigen ausführlichen Tests mit verschiedenen Laborierungen auf unterschiedliche Distanzen mit meiner R93 im Kaliber 6,5x55 genügend Erfahrungen und Sicherheit mit dem dS gesammelt hatte, war ich bereit für den Beginn der Gamsjagd.
Bereits zuvor konnte ich mehrmals eine nicht führende mittelalte Gais bestätigen, die mir bereits aus dem letzten Jahr bekannt war. Auch damals führte sie kein Kitz mit sich. Sie befand sich jedoch an einer stark bewachsenen Bergflanke, die nur an einigen lichten Flecken, den Blick auf das dort befindliche Gamswild freigab.
Herausforderungen bei der Gamsjagd
Die Bejagung ist hier immer eine große Herausforderung. Steiles Gelände oberhalb der Baumgrenze, schnell umschwingendes Wetter und Naturgefahren erschweren die Bejagung im alpinen Raum. Pirschen ist schwierig, sowie mental & körperlich anstrengend. Für diese Jagdart ist Training unbedingt notwendig – auch was die Schießfertigkeit betrifft. Hinzu kam auch eine gewisse Nervosität. Viele Faktoren müssen also perfekt zusammenspielen, um den Jagderfolg zu ermöglichen.
Die Saison beginnt
Endlich war es dann so weit. Von einem festen Ansitz aus war plötzlich die Gais auf 370m zu sehen und sie zog schnell bergab. Nun hieß es, sich rasch vorzubereiten und die Gams nicht aus dem Blick zu lassen. Hier zeigte sich bereits, welche Sicherheit mir das dS gab, denn ich konnte immer wieder den korrekten Haltepunkt ermitteln, ohne das Ziel aus dem Auge zu lassen. Nach einigen Sekunden war sie bereits an die 320m herangekommen. Immer wieder war sie durch Sträucher und Bäume verdeckt, sodass nie an eine Schussabgabe zu denken war. Dann plötzlich stellte sie sich an einer lichten Stelle breit, um sofort darauf ins Lager zu gehen.
Warten auf
den richtigen Moment
Nun hieß es warten. Die Zeit kam mir endlos vor. Immer gespannt, um den Moment nicht zu verpassen, an dem sie hoch ging. Nach etwa 25 Minuten merkte ich, dass sie unruhig wurde. Dann wurde sie hoch. Ein schneller Druck auf das dS und der richtige Haltepunkt erfasste die Gams. Im selben Moment ließ ich fliegen. Die Gams brach zusammen und stürzte hinab.
Endlich: Das erste Weidmannsheil mit dem neuen dS auf eine Distanz von 327m mit einer Steigung von 35°.
Nach dem guten Auftakt der Gamsjagd standen noch zwei Böcke auf meinem Abschussplan, welche ich aber erst im Herbst vor und während der Brunft erlegen wollte.
Fortsetzung
folgt ...
Als die Gamsbrunft ihren Höhepunkt erreichte, wollte ich meinen zweiten Bock erlegen.
Einige Tage nachdem es geschneit hatte, zog es mich wieder ins Tal hinein. An der Sonnenseite waren bereits einige Stellen aufgrund des schönen Wetters der letzten Tage wieder schneefrei. Bereits nach einigen hundert Metern sahen wir ein kleines Rudel aus Gaisen mit ihren Kitzen und einem Jährling, jedoch ohne Bock. Zu dieser Zeit konnte dies unmöglich der Fall sein. Der Chef war wohl gerade mit etwas anderem beschäftigt. Somit beschlossen wir, uns einzurichten und abzuwarten, welcher Bock der Herr dieser kleinen Gruppe war.
Bereits mit dem Fernglas konnte ich erkennen, dass ein stärkerer, mittelalter Bock einen jüngeren in seine Schranken verwies. Dieser sprang über eine mehrere Meter hohe Felswand in Richtung einer kleinen Zirbengruppe. Der Gewinner dieses Schauspiels blieb an der Abbruchkante stehen und genoss sichtlich seinen Erfolg, bevor er sich wieder bergauf in Richtung seines Rudels machte.
Endlich:
der passende Bock
Nach dem Ansprechen durch das Spektiv stellte sich heraus, dass es sich um einen passenden mittelalten Bock handelte, der nicht gut veranlagt war. Als mein Begleiter ihn ansprach, hatte ich ihn bereits erfasst. Kurz bevor er hinter einer Felskante zu verschwinden schien, verhoffte er einen letzten Augenblick. Mein Begleiter gab ihn frei und schnell war der Messknopf am dS gedrückt.
Die Kugel holte den Bock sofort von den Läufen. Er stürzte über die Felswand hinab und kugelte gen Tal. Ein weiteres Mal hatte das dS seine Präzision und Verlässlichkeit unter Beweis gestellt. Ich konnte die Glückwünsche meiner Jagdkollegen entgegennehmen. Dieser Abschuss war auch der Abschluss meiner Gamsjagd in diesem Jahr.
Das dS bei der Gamsjagd
Aus einer anfänglichen Unsicherheit, ob bei der Jagd auch alles so gut funktionieren würde, wie bei den Probeschüssen auf die Wildscheibe, wurde ein sicheres und intuitives Jagen mit dem neuen dS.
Die immer wiederkehrende Präzision sowie schnelle und einfache Bedienung des dS haben mich auf all meinen Jagden immer wieder überzeugt. Auf der Bergjagd gehört es heute zu meinen ständigen Begleitern. Ich bin gespannt, welche weiteren Jagderfolge ich damit noch erleben darf.
Über
Thomas Hofer
Jäger und Projektmanager Thomas Hofer, geb. 1979, stammt gebürtig aus Italien. Seine Interessen drehen sich rund um die Jagd, die Natur und Kochen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag liebt er nichts mehr, als mit seinem Hund in die Natur zu gehen. Mit SWAROVSKI OPTIK kam er bereits als Kind durch seinen Vater und seinen Großvater in Kontakt, die beide Jäger waren. Auf der Bergjagd schätzt er besonders die Kombination von NL Pure 32 mit dem dS GEN. ll.