Glenn Bartley, Vogelfotograf aus Kanada, ist immer auf der Suche nach einem neuen Motiv – einem bunten Vogel. In diesem Artikel entführt er uns auf eine farbenfrohe Reise durch die amerikanischen Tropen und Kanada (Gerade an tristen Tagen kommt dieser bunte Stimmungsaufheller wie gerufen.)
Diese bunten Vögel sind meine Favoriten
Seit vielen Jahren reise ich durch die „Neue Welt“ auf der Suche nach den interessantesten, aufregendsten und oft sehr farbenprächtigen Vögeln. Wer schon einmal einen Naturführer für Südamerika in der Hand hatte, weiß, dass die Tropen eine Vielzahl an atemberaubenden Vögeln zu bieten haben. Sie alle sind ein beliebtes Motiv von leidenschaftlichen Birdern und Fotografen gleichermaßen. Aber sie zu finden und zu fotografieren, ist leichter gesagt als getan.
In diesem Artikel teile ich einige meiner Lieblingsvogelbilder mit Ihnen, um Ihnen hoffentlich ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern und Ihnen durch den grauen Alltag hindurchzuhelfen.
(Tachuris rubrigastra – Peru)
Vielfarben-Tachurityrann
Diese kleinen Federbälle verkörpern das Besondere der tropischen Vögel. Sie gehören zur Familie der Fliegenschnäpper und bevorzugen Feuchtgebiete, wo sie sich gern verstecken. Umso schöner ist es, wenn sie sich aus ihren sumpfigen Reichen offenbaren und ihre atemberaubende Farbpracht zur Schau stellen.
(Chlorochrysa nitidissima – Kolumbien)
Mehrfarbiger Tanager
Kein Artikel über neotropische Vogelarten wäre ohne den mehrfarbigen Tanager komplett. Dieser Prachtkerl ist eine endemische Art Kolumbiens und ist extrem kamerascheu. Denn der mehrfarbige Tanager ist wie seine Artgenossen, der glitzernde grüne Tanager und der Braunohr-Bunttangare, extrem flink. Nervös flitzen sie von einem Ast zum nächsten und sitzen nicht mal eine Sekunde still. Aber Beharrlichkeit zahlt sich am Ende aus. Und es ist umso lohnender, endlich ein schönes Bild aufzunehmen, bei dem einfach alles zusammenkommt.
(Loddigesia mirabilis – Peru)
Violettscheitel-Flaggensylphe
Die Violettscheitel-Flaggensylphe kommt nur in einem winzigen Teil im Norden Perus vor. Sie ist eine der unglaublichsten Vogelarten, die es gibt. Als wären eine auffällig violett glitzernde Federhaube sowie ein metallisch grüner Hals nicht genug, so haben die Männchen auch einen einzigartigen Schwanz, der aus vier ganz besonderen und ungewöhnlichen Federn besteht. Sie scheinen dem winzigen Vogel hinterher zu tanzen und glänzen in atemberaubenden Violett- und Blautönen. Welch ein Kraftakt es für diese Vögel sein muss, solch einen Schwanz zu tragen. Alles in der Hoffnung, ein Weibchen anzulocken.
(Tachycineta thalassina – Kanada)
Veilchenschwalbe
Schwalben sind unglaublich geschickte Flugakrobaten. Sie erinnern mich an kleine Düsenjets, wenn sie so durch die Luft schießen. Sie sind aber nicht nur schnell, sondern auch extrem agil und können blitzschnell die Richtung wechseln. So schön es auch ist, sie bei ihren Flugmanövern zu beobachten, sie vor die Linse zu kommen, ist extrem schwierig. Für mich ist die Veilchenschwalbe die schönste der Schwalbenfamilie. Ich wollte sie unbedingt in Aktion aufnehmen und die wunderschöne Farbpracht zur Schau stellen. Es dauerte schon seine Zeit. Aber am Ende gelang es mir.
(Eulampis jugularis – Martinique)
Purpurkehlkolibri
Die Kleinen Antillen in der Karibik warten mit zwei Arten von Karibischen Kolibris auf. Der Blaustern-Antillenkolibri ist ein wunderschöner Vogel, kann es jedoch keineswegs mit diesem Prachtkerl aufnehmen. Aus genau dem richtigen Winkel betrachtet, ist das farbenprächtige Flickenteppich-Federgewand des Purpurkehlkolibris atemberaubend. Welch ein unglaublich schöner Kolibri.
(PHAROMACHRUS MOCINNO – COSTA RICA)
Der Quetzal ist zweifellose einer der schönsten Vögel auf der ganzen Welt. Jeder Birder sollte einmal in den Genuss kommen, diesen Vögeln dabei zuzusehen, wie sie mit ihrem rund ein Meter langen Schwanzfedern, die sie wie eine Schleppe hinter sich herziehen, durch den Nebelwald fliegen. Die Schwanzfedern fallen vermutlich als Erstes auf. Aber das leuchtend rote Bauchgefieder und der metallisch grün schimmernde Körper in Kombination mit dem gelben Schnabel machen den Vogel einzigartig.
(Sappho sparganurus – Bolivien)
Goldschwanzsylphe
Diese Art ist einer meiner absoluten Favoriten. Der fließende Übergang von Grün, zu Rot zu Golden ist ein wahres Meisterwerk der Natur. Noch spektakulärer ist ihr Anblick beim Revierkampf. Wenn die Vögel einander jagen, spreizen sie oft ihre Schwanzfedern und enthüllen zwei lange, atemberaubende Federn. Welch ein Anblick!
(Lophornis ornatus – Trinidad)
Schmuckelfe
Von all den Kolibri-Fotos, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe, zieht dieses hier bei weitem die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Und ich kann verstehen warum. Die Schmuckelfe ist ein wirklich schöner Vogel. Dieses Bild fängt all ihre besten Eigenschaften perfekt ein.
Schwarzschnabeltukan
(ANDIGENA NIGRIROSTRIS – KOLUMBIEN)
Hin und wieder gelingt es einfach, einen Vogel im richtigen Moment zu fotografieren. Auf einer Reise nach Kolumbien vor Kurzem sah ich einige Schwarzschnabeltukane, die sich von einem Fruchtbaum ernährten. Welch ein Spektakel, ihnen dabei zuzusehen, wie sie von Ast zu Ast hüpften, die reifsten Früchte auswählten und sie dann in die Luft warfen, um sie gierig zu verschlingen.
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Über den Autor:
Glenn Bartley
Glenn Bartley ist ein Fotograf aus Victoria, Kanada. Er spezialisiert sich auf Aufnahmen, die intime Einblicke in das Leben der Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen. Glenn Bartley organisiert auch Führungen für Fotografen durch die neotropische Region und hat vor Kurzem ein Buch herausgebracht: „Hummingbirds: A Celebration of Nature’s Jewels“.
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