In den meisten Regionen im deutschsprachigen Raum läutet der Beginn der Bockjagd das Jagdjahr ein. Kaum ist die Schonzeit da, freuen sich alle passionierten Rehwildjägerinnen und -jäger schon auf das Frühjahr. Der Aufgang der Bockjagd ist immer wieder etwas Besonderes. Wie so oft im Leben gilt auch bei der Jagd auf Rehböcke: „gute Vorbereitung ist die halbe Miete“.
Alle Revierinhabende
kennen es:
Die Arbeit im Revier hört nie auf. Vor allem die jagdlichen Einrichtungen gilt es nach dem Winter zu kontrollieren. Besonders wenn diese schon etwas in die Jahre gekommen sind. Solche Arbeiten gehören zur Vorbereitung auf eine erfolgreiche Rehjagd einfach dazu. Angefangen beim Kehren der Pirschwege, Bestücken der Salzlecken und den vielen kleinen Reparaturen an den Ansitzeinrichtungen. Sei es nur die knarzende Sitzbank in der Kanzel, welche einen selbst vermutlich mehr stört als das Wild.
Alte Bekannte
und neue Gesichter
Wer kennt es nicht? „Den Bock lassen wir noch ein bis zwei Jahre stehen“ und dann ist er im nächsten Jahr wie vom Erdboden verschluckt. Gerade in Waldrevieren ist dies ein klassisches Phänomen. Wenn man im Februar/März anfängt Böcke zu bestätigen, stellt man sich oft die Frage, wo der ein oder andere alte Bekannte abgeblieben ist. Auf der anderen Seite tauchen auch immer wieder Böcke auf, die man noch nie zuvor gesehen hat. Wenn wir ehrlich sind, ist es genau das, was unser Rehwild so faszinierend macht.
Doch wie bestätigen wir unsere Böcke und bekommen einen Gesamteindruck? Während das Rehwild im Feld in Sprüngen zusammensteht und sich die Böcke in diesen Sprüngen hervorragend über Spektiv und Fernglas bei bestem Licht ansprechen lassen, ist es im Wald deutlich schwieriger. Hier finden wir keine Sprünge vor. Die Böcke sind in den meisten Fällen allein unterwegs und kaum sichtbar. Ausgedehnte Pirschgänge im März und April nur mit dem EL Range in der Hand und dem Hund an der Seite sind zwar immer etwas Schönes, beim Bestätigen der Böcke sind sie aber bei weitem nicht so effektiv wie der Einsatz von Technik.
Technische Hilfsmittel nutzen
Wildkameras an den richtigen Standorten können ein absolut effizientes Mittel sein, um Böcke zu bestätigen. Hier lohnen sich vor allem Salzlecken als Kamerastandort, da das Rehwild im Haarwechsel sehr gerne Salz aufnimmt. Auch an bekannten Wechseln bekommt man alte heimliche Böcke vor die Kamera. Fotos sind eine gute Möglichkeit, um sich Böcke und deren Entwicklung im Laufe der Jahre vor Augen zu führen. Es muss nicht immer eine teure Kamera sein, die man auf den Ansitz oder die Pirsch mitschleppt. Eine platz- und gewichtssparende Alternative ist der VPA Variabler Phone Adapter. Er verbindet das Fernglas oder Spektiv mit dem Handy. So lassen sich auf Ansitz und Pirsch ganz einfach Bilder machen. Das lohnt sich nicht nur vor Beginn der Rehjagd, sondern das ganze Jahr über. Die Aufnahmen helfen im Laufe der Jahre dabei, die richtigen Böcke für den Abschuss auszuwählen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Oft ist es so, dass man sein jagdliches Equipment nur selten wechselt. Ganz getreu dem Motto: „never change a winning team“. Schließlich funktioniert es immer einwandfrei und man hat noch nie Probleme damit gehabt. Das ist ja gut soweit!
Dennoch ist es wichtig, seine Büchsen-, Munitions- und Optikkombination vor der Jagd zu testen. Gerade nach Ende der Saison ist man dazu geneigt, alles in den Waffenschrank zu stellen und während der Schonzeit deutlich weniger als sonst damit zu schießen. Auch wenn technisch alles einwandfrei funktioniert, ist es ein Muss, vor Aufgang der Bockjagd die Waffe zu kontrollieren und Probeschüsse zu machen.
Dabei fällt oft auf, dass die Zieloptik mal wieder eine Reinigung vertragen könnte, weil es auf der letzten Drückjagd der Saison eventuell stark geregnet hatte. Oder die neue Packung Munition hat eine Veränderung der Treffpunktlage zur Folge, die behoben werden muss. Selbst wenn sich herausstellt, dass alles einwandfrei funktioniert, ist man so auf der sicheren Seite und seiner Verantwortung gegenüber dem Wild nachgekommen.
Über den Autor:
The.Passionist
Geprägt durch seinen Vater und gleichzeitig jagdlichen Lehrprinzen zog es Maximilian Busenius (alias The.Passionist) schon seit er denken kann mit auf die Jagd. Da er sich schon immer sehr für den Wald und seine Wildtiere interessierte, studierte er Forstwissenschaften und Waldökologie, um seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Als passionierter Hundeführer ist es für The.Passionist vor allem die Hundearbeit, die ihm auf der Jagd die größte Freude bereitet. Um auch anderen die Jagd näher zu bringen, teilt er seine jagdlichen Erlebnisse auf YouTube und Instagram.