Wie bewahrt man einen kühlen Kopf, wenn die Rotte aus der Dickung bricht und das Adrenalin durch die Adern schießt? Worauf es wirklich ankommt und welche Bedeutung der Sicherheit zukommt: Maximilian Busenius, passionierter Jäger und Hundeführer, teilt mit uns wertvolle Tipps zu den Themen Vorbereitung und Sicherheit auf der Drückjagd.
Ein gemütlicher Ansitz
an einem lauen Sommerabend:
Pure Entspannung für Körper und Geist. Im Vergleich dazu stellen Drückjagden hohe Anforderungen an unsere Sinne. Hoch konzentriert und auch gewissermaßen angespannt stehen die Schütz:innen auf ihren Ständen, noch bevor sich die Treiberwehr in Bewegung setzt. Schon bei der Ansprache und Freigabe am Sammelplatz steht allen die Vorfreude auf den Tag ins Gesicht geschrieben.
Während bei den für die Organisation Verantwortlichen die erste Anspannung abfällt, steigt die Anspannung bei den passionierten Jäger:innen nun wirklich an.
Ein Satz, den man auf Drückjagden schon unzählige Male gehört hat und der nicht nur auf Gesellschaftsjagden unerlässlich ist. Sicherheit ist ein Begriff, der gerade in der Drückjagd viele Bedeutungen hat. Es gilt, auf alles Rücksicht zu nehmen: Nachbarschütz:innen, Treiberwehr, die Hunde und natürlich auch auf alle, die zur Erholung in den Wald kommen und mit denen auch auf abgesperrten Wegen immer gerechnet werden muss.
Auch Sicherheit in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten ist von essenzieller Bedeutung für die disziplinierte Teilnahme an einer Drückjagd. Besonders wichtige Fertigkeiten:
kontrollierte Schüsse auf bewegtes Wild,
blitzschnelles Ansprechen,
richtiges Abschätzen von Geschwindigkeit und Entfernung des Wildes und
dabei stets die Umgebung im Blick haben.
Vorbereitung: Der bewegte Schuss und sicheres Ansprechen
Der bewegte Schuss lässt sich auf dem Schießstand und im Schießkino hervorragend trainieren. Dank moderner Technik und Schießsimulatoren – welche mittlerweile sogar Parameter wie das Schwungverhalten sowie die verwendete Munition und deren exaktes Vorhaltemaß berechne – ist es möglich, die eigene Schießleistung vorab zu perfektionieren.
Sicheres Ansprechen hingegen lässt sich nur auf der Jagd selbst trainieren. Dort lernt man, wie in vielen Bereichen der Jagd, nie aus. Fakt ist jedoch, dass das Ansprechen des Wildes eine wichtigere Rolle einnimmt als der Schuss selbst. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf unangenehme Rechnungen, wenn der Hirsch doch ein Ende mehr hatte als gedacht, sondern vor allem, wenn es um zur Aufzucht erforderliche Elterntiere geht. Hier besteht besonders beim Schwarzwild auf der Drückjagd die Gefahr, von einer einzelnen Bache angewechselt zu werden, deren Frischlinge noch im Kessel liegen.
Ein unkontrollierbarer Faktor: das Adrenalin
Die meisten Anforderungen, die eine Drückjagd an uns stellt, lassen sich also gut trainieren oder durch Erfahrung und Routine verbessern. Allerdings lassen sich die hinsichtlich der sicheren Schussabgabe unter Drückjagdbedingungen wichtigsten Komponenten nur schwer bzw. gar nicht trainieren: Jagdfieber, Nervosität, Aufregung.
Wem schießt nicht das Adrenalin bei näherkommendem Hundegeläut, Rufen der Treiberwehr oder lautem Knacken in der anliegenden Dickung durch die Adern?
Spätestens, wenn die Rotte Sauen aus der Dickung bricht, ist es um alle noch so routinierten Jäger:innen geschehen. Doch genau in diesem Moment kommt es auf alles an: Wo sind meine Nachbarschütz:innen, die Treiberwehr und gegebenenfalls andere Gefahren, an die man denken muss?
Daher ist es überaus hilfreich, einige Aspekte der Sicherheit direkt nach Beziehen des Stands zu klären.
Sicherheit auf der Drückjagd: Das ist zu beachten
Zuerst gilt es, sich mit seinen Nachbarschütz:innen kurz zu verständigen, um nicht nur deren Position genau zu kennen, sondern auch auf sich selbst aufmerksam zu machen. Gerade bei schlechten oder sich ändernden Witterungsbedingungen weiß man so immer, wo sich alle befinden.
Im Anschluss gilt es dann, sichere Schusssektoren zu finden, in die bedenkenlos geschossen werden kann. Aber auch solche die, aus welchen Gründen auch immer, keinen sicheren Schuss zulassen. Markante Umgebungspunkte lassen sich bequem mit dem EL Range TA einmessen und erleichtern das Schätzen der Entfernung bei anwechselndem Wild enorm.
Auch den Drückjagdstand selbst gilt es als mögliche Gefahrenquelle auszuschließen. Selbst, wenn dieser vor der Jagd noch einmal kontrolliert wurde, kann der Sitz durch Nässe oder Frost extrem glatt werden. Tipp: Eine kleine Tüte mit Sand im Rucksack oder einfach etwas Erde vom Waldboden können in solchen Situationen wahre Wunder bewirken.
Wenn nun die besagte Rotte aus der Dickung bricht, sind schon viele Faktoren im Vorhinein bedacht worden. Allerdings können nicht alle Gefahrenquellen ausgeschlossen werden.
Sicherer Schuss bei allen Wetterbedingungen
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About the author:
The.Passionist
Influenced by his father who has also been his hunting mentor, Maximilian Busenius (alias The.Passionist) has been drawn to hunting for as long as he can remember. As he has always been very interested in the forest and its wildlife, he studied Forest Sciences and Forest Ecology to turn his passion into a profession. As a keen dog handler, it is working with dogs that gives him the greatest pleasure when hunting. To bring hunting closer to others, he shares his hunting experiences on YouTube and Instagram.