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Vogelfütterung im Winter

Der Winter steht vor der Tür – und mit ihm die gefiederten Gäste

Stieglitze c Manfred Polansky

Wie viele Wintervögel gibt es in Deutschland und Österreich? Wie hat sich ihr Vorkommen in den vergangenen Jahren entwickelt? Und wie können wir sie unterstützen, durch den Winter zu kommen?

Amsel, Drossel, Sperling oder Stieglitz gehören in Österreich und Deutschland ebenso zu einer Winterlandschaft wie Schnee und Eis. Sie sind die Wintervögel, die in ihren heimischen Gefilden ausharren und die kalte Zeit mit uns verbringen. Seit mehr als zehn Jahren werden sie bei der „Stunde der Wintervögel“ in Deutschland und Österreich gezählt, um Aufschluss über ihren Bestand und dessen Entwicklung zu bekommen. Zählen kann jeder – im Garten, auf dem Balkon, aus dem Fenster oder im Park. Wer es genau wissen möchte, nutzt ein Fernglas, um die Tiere möglichst gut und nah zu beobachten und sie gleichzeitig nicht zu stören. Die Stunde der Wintervögel schlägt wieder vom 5. - 7. Januar 2024. Wer die gefiederten Freunde bis dahin gut versorgen möchte, hält sich am besten an folgende Tipps zur Vogelfütterung:

Wann?

Sinnvoll ist die Fütterung im Winter von November bis Ende Februar. Spätestens bei Eis und Schnee sollte Hilfe angeboten werden, einige Organisationen wie der BUND Naturschutz in Bayern empfehlen, nur bei dauerhaft geschlossener, hoher Schneedecke und gleichzeitigem Frost mit unter minus fünf Grad zu füttern. Keinesfalls sollte die Gastfreundschaft über den Winter hinaus reichen, denn das schadet den Tieren mehr als es nutzt.

Bilder unten:
Links: Blaumeise, Rechts: Sumpfmeise. ©Hopf Dieter, LBV Bildarchiv

30590 Winterfuetterung Blaumeise - Hopf Dieter LBV Bildarchiv30608 Sumpfmeise - Hopf Dieter LBV Bildarchiv

Was?

Unbedingt trockenes Futter: Auch wenn es schneit oder regnet, muss das Futter trocken bleiben. Geeignet zum Füttern sind laut Naturschutzbund Österreich Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekörner, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen, Wildbeeren, Futterringe und Futterknödel, Kokosnusshälften mit Rinderfett oder Rindertalgstücke.

Achtung: Speisereste oder gewürzte und gesalzene Speisen sind ungeeignet, denn schon geringe Salzmengen können tödlich wirken. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

Kleiber, © Graf Monika, LBV Bildarchiv
29442 Winterfuetterung Kleiber - Graf Monika LBV Bildarchiv

Wo?

Das ist gar nicht so einfach, wissen die Experten vom LBV. Denn während Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Bergfink am liebsten am Boden fressen, bevorzugen alle Meisenarten hängendes Futter. Allerdings aus rein egoistischen Gründen, denn sie sind die Einzigen, die gut an dieses Futter kommen und haben daher so kaum Konkurrenz. Spechte, Kleiber und Gartenbaumläufer speisen am liebsten an einer Baumrinde und in einem Futterholz. Besonders Futter, das mit Fett versetzt ist, fressen sie hier gerne. Buchfink, Feld- und Haussperling sowie dem Star ist die Art der Futterstelle weitgehend gleichgültig mit einem leichten Hang zu Futtersäulen beziehungsweise Futterhäuschen. Hier kommt auch der Gimpel/Dompfaff am liebsten vorbei.

9408 Rotkehlchen - Becher Claudia LBV Bildarchiv
30596 Buntspecht an Futterstelle - Hopf Dieter LBV Bildarchiv
Wo...

... stelle ich das Futter am Besten zur Verfügung?
Rotkehlchen, ©Becher Claudia, LBV Bildarchiv (links)
Buntspecht, ©Hopf Dieter, LBV Bildarchiv (rechts)

Was ist noch zu beachten?

Am besten geeignet sind Futterspender, in denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Wer dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwendet, sollte diese regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und täglich nur wenig Futter nachlegen. Als Standort ist eine übersichtliche Stelle optimal, sodass sich keine Katzen anschleichen können und gleichzeitig die Vögel gut zu beobachten sind.

Für den Bau eines geeigneten Futtersilos bietet der NABU folgendes Tutorial an:  YouTube.

Und das könnte rein ins Häuschen:

Futterrezept für Weichfresser wie Amsel oder Rotkehlchen:
In einer Pfanne etwas Öl leicht erhitzen und Getreideflocken dazugeben. Nicht so stark anbraten, dass die Flocken braun werden, sie sollen sich lediglich mit dem Öl vollsaugen. Abkühlen lassen.

Futterrezept für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern:
In einem Topf Kokosfett oder Rindertalg (Industriefett ist ungeeignet) erwärmen und Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Hanfsamen oder Weizenkleie oder Nüsse dazugeben. In ein Gefäß füllen, abkühlen lassen und an einer Schnur aufhängen. Besonders geeignet sind dafür kleine Tonblumentöpfe.

Weitere Infos zur Aktion „Stunde der Wintervögel unter:

https://www.birdlife.at/page/stunde-der-wintervoegel

https://www.lbv.de/mitmachen/stunde-der-wintervoegel/

Headerbild: © Manfred Polansky

Erlenzeisig, © Assil Hannah
Erlenzeisig c AssilHannah