WENN SIE EINEN REINEN STÖBERHUND WOLLEN, SIND DIE KLASSISCHEN RASSEN WIE DER DEUTSCHE WACHTELHUND ODER DIE SPANIELS DIE RICHTIGE WAHL. ABER AUCH DRAHT-, KURZ- ODER LANGHAARDACKEL SIND HERVORRAGENDE JAGDGEFÄHRTEN BEIM STÖBERN. ALENA STEINBACH ERKLÄRT, WAS SIE BEI DER ENTSCHEIDUNG BERÜCKSICHTIGEN SOLLTEN.
Alena Steinbach
Welcher Rasse kann ich gerecht werden?
Ein Drahthaar braucht deutlich mehr Auslauf als ein Dackel.
Alena Steinbach
Was will ich bejagen?
Hauptsachlich Niederwild, wiederkauendes Schalenwild oder doch eher Sauen?
Alena Steinbach
Hündin oder Rüde?
Denken Sie auch darüber nach, welches Geschlecht Ihnen mehr zusagt. Haben Sie bereits einen Rüden, sollten Sie nicht unbedingt einen zweiten dazu nehmen. Dies kann früher oder später zu heftigen Auseinandersetzungen fuhren.
Alena Steinbach
Welche Rasse gefällt mir von Aussehen, Größe und Verhalten her und wie lebe ich?
Natürlich muss Ihnen der Hund auch äußerlich gefallen, aber ein Langhaar hat meiner Meinung nach in einer 35-Quadratmeter-Stadtwohnung nichts zu suchen. Bedenken Sie auch gegebenenfalls Unterbringungsmöglichkeiten, wenn Sie mal nicht da sind.
Überlegen Sie gründlich und gehen Sie nicht nur nach Empfehlungen von Freunden oder Äußerlichkeiten. Beschäftigen Sie sich mit den Rasseprofilen und sprechen Sie mit Haltern von für Sie interessanten Rassen.
Alena Steinbach
Wo jage ich hauptsächlich?
Eher in bergigen Wäldern oder flachen Heckenstreifen? Wenn Sie im Gebirge oder viel im Schnee jagen, ist ein Dackel und vielleicht auch Terrier ungeeignet. Haben Sie ein Revier mit vielen Straßen, empfehle ich Ihnen keine Bracke, weil diese Rasse nicht selten mehrere Kilometer von Ihnen stöbert.
Alena Steinbach
Schnallen oder Durchgehen?
Neben dem klassischen Schnallen des Hundes vom Stand, so wie ich es mache, kann man auch mit seinem Hund durchgehen. Ich schicke meine Hunde zu 90 % vom Hochsitz los und gehe nur recht selten durch. Dieses bedarf natürlich eines Trainings und Verhaltens, das weit mehr auf den Hundeführer bezogen ist. Hierbei kommt es darauf an, dass die Hunde nicht Kilometer weit weg jagen, sondern in der Meute um den Hundeführer herum. Hier werden auch häufiger Packer benötigt, die verwundete Sauen stellen und an den Platz bannen, sofern es ihnen möglich ist. Beim Durchgehen gibt es den entscheidenden und großen Vorteil, dass man seinem Hund jederzeit zu Hilfe kommen kann und man gemeinsam viel mehr Erfolge und Erlebnisse verbucht. Welche Jagdart einem mehr Spaß macht oder überhaupt möglich ist, müssen Sie selbst herausfinden.
ZUR PERSON
ALENA STEINBACH:
Alena Steinbach, Jahrgang 1990, ist nicht nur leidenschaftliche Jägerin und Hundeführerin, sondern auch Herausgeberin des Online- Jagdmagazins WIR JAGEN und Autorin des Kochbuches „Wild Kochen“. Gerne geht sie mit ihren vier Hunden Labrador Fibi (6 Jahre), den Rauhaardackeln Twix und Toffie (4 Jahre) und der Westfälischen Dachsbracke Emma- Otto (5 Jahre) auf die Jagd. Dabei setzt sie für ihre Hunde auf Tracker zur Ortung und passende Hundeschutzwesten.