Was macht die Zubereitung von Wild zu einem besonderen Erlebnis, vor allem wenn Sie es selbst erlegt haben? Ist es die Tatsache, Ihre Lieben mit gesunden Speisen zu versorgen? Oder die Erinnerung an die Jagd? Persönlich fühle ich mich immer unglaublich rein und gesund und empfinde eine enorme Dankbarkeit, die mich mit Stolz erfüllt. Vermutlich ist es ein Urinstinkt, der seit Jahrtausenden tief in uns verwurzelt ist, Nahrung für die Familie zu finden.
Ich heiße Edouard.
Mitbegründer von NEMROD.
Ich bin 28 Jahre alt. Vianney und ich gründeten gemeinsam Nemrod. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen einen Zugang zu Wildfleisch aus Frankreich zu bieten.
Die Ursprünge dieses Projekts liegen wahrscheinlich in meiner Kindheit. Ich erinnere mich oft an meine beiden Großväter. Sie waren beide Jäger. Von ihnen habe ich gelernt, den elsässischen Wald zu lieben, die Tiere zu respektieren und den Geschmack köstlich zubereiteten Wilds zu genießen.
Noch bevor ich laufen konnte, nahmen sie mich mit auf die Jagd. Ich lernte, der Natur zu folgen, sie zu beobachten und auf sie zu hören. Die Jagd eröffnete mir das Tor zu einer vollkommen neuen Welt voller Wunder. Früh morgens oder spät abends verbrachte ich alleine oder mit meinem Großvater viele Stunden auf dem Hochsitz oder auf der Pirsch. Ich erkannte, dass es im Leben mehr gibt als den menschlichen Alltag. Unabhängig von unseren täglichen geschäftlichen oder materiellen Dingen herrscht Leben im Wald. Ich verdanke es dieser Erkenntnis, dass ich jedes erlegte Tier wertschätze. Auf Jagd wirst du eins mit der Natur. Du wirst ein Teil von ihr, versetzt dich in deine Beute. Denn nur so kannst du sie überlisten.
Die Jagd lehrt Demut. Meistens gewinnt das Tier. Dann müssen wir am nächsten Tag, nächste Woche oder sogar nächstes Jahr wiederkommen … bis es uns endlich gelingt, das ausgewählte Tier zu erlegen. Es dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde, um das Tier zu erlegen. Dieser Teil der Jagd mag zentral sein, aber ist so schnell vorüber. Abdrücken oder nicht? Diese Entscheidung setzt in einem bestimmten Moment ein Verantwortungsgefühl voraus. Nicht den Abzug zu betätigen, ist manchmal vernünftiger und verantwortungsbewusster. Denn das Tier am Leben zu lassen, ist auch Teil der Jagd.
Vor ein paar Jahren kam ich zu der Erkenntnis, dass erlegtes Wild keine Abnehmer fand. Es wurde also nicht verwertet. Das enttäuschte mich sehr.
Ich fragte mich daher:
Wie können wir diese Verbindung wiederherstellen? Wie können wir jenen ermöglichen, die selbst nicht auf Jagd gehen, Wildfleisch zu essen? Wie gelingt es Jägern auf dem Land, das erlegte Wild auf die Teller der Verbraucher in der Stadt zu bringen?
Und genau darum geht es: In Frankreich wächst die Zahl der Wildtiere, aber der Wildkonsum nimmt ab. Die Folge ist ein Überschuss an Wild. Um das Gleichgewicht zwischen Land- und Forstwirtschaft sowie Jagdzwecken aufrechtzuerhalten, müssen Jäger ständig steigende Jagdquoten erfüllen. Das Ziel besteht darin, die Wildpopulationen in unseren Wäldern gedeihen zu lassen, während die biologische Vielfalt erhalten bleibt und alle land- und forstwirtschaftlichen Aktivitäten berücksichtigt werden. In diesem höchst komplexen Ökosystem spielt der Jäger eine wichtige Rolle. Er ist der einzige „natürliche Feind“ der Wildtiere und leistet so einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Gleichgewicht. Immer mehr Verbraucher ernähren sich außerdem von Lebensmitteln aus der Region, sogenannten Locavore-Konzepten. Paradoxerweise steht Wildfleisch nur selten auf dem Speiseplan, obwohl viele Menschen versuchen, sich hauptsächlich von regionalen, saisonalen und nachhaltigen Lebensmitteln zu ernähren.
Diese Tiere waren frei.
Sie hatten ein friedvolles Leben.
Sie wurden nicht behandelt oder mit Medikamenten gefüttert. Diese Tiere leben im Wald, direkt hinter unserem Haus. Außerdem vermehren sie sich ohne menschliches Eingreifen. Es sind die Geschenke, die uns die Natur bringt. Die Jagd verbindet mich mit der Natur. So erkenne ich ihr Gleichgewicht und spüre Verantwortung, wenn ich etwas von ihr nehme. Durch die Zubereitung des Fleischs kann ich meine Freude und Wohlbefinden mit anderen teilen.
AUS GUTEM GRUND
Als Vianney und ich 2018 Nemrod gründeten, hatten wir zwei Ziele:
ES SOLLTE LEICHTER SEIN
1. für Jäger, Wild zu verkaufen
2. für Verbraucher, Wild aus der Region zu beschaffen.
Zu unserem Team gehören heute 12 Enthusiasten. Wir verarbeiten etwa 2000 Tiere im Jahr – vor allem Wildschweine, Rehe, Rotwild, Damwild und Gamswild. Wir verkaufen unsere Produkte an Profi-Köche und Restaurants, aber auch online an Hobby-Köche. Unsere Auswahl umfasst Frischfleisch und andere Delikatessen wie Terrinen und Grillprodukte.
Menschen zu ermöglichen, den vielseitigen Geschmack von Wild zu entdecken. Im Laufe der Zeit, konnten wir immer mehr Menschen von unserem Ansatz überzeugen und mehr Anhänger finden. Nemrod bringt Menschen die Jagd und ihre Traditionen näher.
Über die Gründer von Nemrod:
Edouard & Vianney
Edouard Rapp (28 Jahre) und Vianney Baule (27 Jahre) sind beide Metzger. Die beiden Franzosen verbindet die Leidenschaft für das Kochen, die Jagd und die Natur. 2018 gründeten sie Nemrod, um französisches Wild wieder auf den Speiseplan der Franzosen zu setzen.
Sie begeben sich hauptsächlich im Elsass, in den Vogesen auf Jagd, wo sie Wildschweinen, Rotwild, Rehen, Damwild und Gamswild begegnen.
Ihnen ist eine Verbundenheit zur Natur sehr wichtig, um die kostbaren Momente in den elsässischen Wäldern zu genießen. Sie haben höchsten Respekt vor der Natur und den Tieren. Sie bereiten leidenschaftlich gern köstliche Speisen mit Wildfleisch zu.